Klaus E.
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Namen sagen nicht immer alles über die Geschichte eines Ortes aus. Ein aufmerksamer Besucher wird sich nur über die deplatziert wirkenden Skulpturen wundern, die er hier vorfindet. Öffentlich wird oft über die wechselvolle Geschichte der Wuhlheide berichtet. Volkspark, russische Kasernen, Kinderparadies, Event-Location und Fußballheimstatt. Die Lager, die hier während der NS-Zeit standen und als Unterkunft für Fremdarbeiter, wie es damals hieß und heute Zwangsarbeiter, werden in Dokumentationen nur manchmal erwähnt. Doch nur so erklären sich die, wie Fremdkörper wirkenden Skulpturen, die man hier findet. In Anlehnung seiner Mahnmale im KZ-Buchenwald, wurden hier diese Werke von Fritz Cremer zu DDR-Zeiten aufgestellt. Wer in der DDR Kunstunterricht hatte, wird die "Komposition" und den abseits stehenden Knaben mit dem Essnapf aus dem Mahnmal in Buchenwald wiedererkennen. Kein Hinweisschild oder Erläuterungstafel weisen auf die Geschichte des Ortes und Bedeutung dieser Skulpturen hin. Die neue Zeit und die Natur verdecken allmählich alles.